Einblasdämmungen in Hohlräume, z. B. bei Klinker-Vorsatzschalen, in Dachsparren-Hohlräumen bei Bestandsgebäuden etc. sind eine Lösung, um das Gebäude energetisch zu ertüchtigen bzw. die Energiebilanz zu verbessern.
Es gibt verschiedene Material-Systeme die eingeblasen werden können.
In meiner Eigenschaft als Sachverständiger muss ich jedoch feststellen, dass Mängel entstehen, insbesondere bei Klinker-Vorsatzschalen.
Wenn der Klinkerstein ursprünglich gemauert wird, wird er nur in der Sichtfront in den Fugen abgezogen. Auf der Rückseite werden die Fugen nicht abgezogen, so dass Mörtelbatzen und Mörtelstreifen an der Rückseite des Klinkers im Hohlraum vorstehen. Die Klinker werden mit Bindedraht bzw. mit einem speziellen Haltedraht am Gebäude verankert – mindestens zwei Anker je Quadratmeter.
Durch diese vorstehenden Teile und Drähte im Hohlraum hat sich gezeigt, dass beim Einblasen Nester entstehen können bzw. Hohlräume. Diese Hohlräume führen zu
Wärmebrücken und Feuchtigkeitsbildung.
Diese Art von Schäden sind in meiner Sachverständigenpraxis vorgekommen. Es kann durchaus Jahre dauern bis sich die Feuchtigkeit auf das Bauwerk bzw. mit
Feuchtigkeitsbildung nach Innen bemerkbar macht. Auch beim Einblasen im Bereich der Dachsparren kann vorgenanntes ebenfalls entstehen, z. B. wenn in dem Hohlraum Leitungen (Versorgungs- oder
Elektroleitungen) verlegt sind.
Fazit:
Einblasdämmung ja – als Wärmedämmung und zur energetischen Verbesserung – jedoch mit Einschränkung bezüglich des Risikos wie vor beschrieben.